Am Mittwoch feierten Christiane Hamacher und Helmut Werres Vernissage ihrer gemeinsamen Ausstellung „Vom Reisen“. Im Kunstbalkon in Kassel zeigen die beiden Künstler ihre unterschiedlichen Herangehensweisen an ein verwandtes Thema, denn beide Werkgruppen entstanden auf Zugfahrten und Reisen. Die Ausstellung wurde von Jörn Budesheim als Kooperationsprojekt der Produzentengalerie Kunstbalkon Kassel und des Kunstvereins Eulengasse in Frankfurt eröffnet.

Vor etwa 25 Jahren reiste Christiane Hamacher durch Norddeutschland. Dort entdeckte sie windschiefe Bäume, die sich wie eine Handschrift zu Baumreihen fortsetzten. Von diesem Naturschauspiel tief beeindruckt, beschloss sie, es mit der Kamera festzuhalten. In den darauffolgenden Jahren ist schon fast eine Obsession daraus entstanden, wie sie sagt. Seitdem fotografiert Hamacher Baumreihen, die auf den ersten Blick zwar ähnlich aussehen, bei genauerem Hinsehen aber manchmal wie aneinandergereihte Perlen oder auch wie Notenkonstrukte aus einer verzweigten Melodie anmuten. Dadurch, dass sie analog fotografiert, entstehen – je nach Film – interessante Farbeffekte. Die Ergebnisse zeigt sie in kleinformatigen Serien.

Der Zug zeichnet mit

Helmut Werres zeigt seine „Reisezeichen“. Das sind abstrakt wirkende Zeichnungen auf dünnem, großformatigem Papier, die ausschließlich auf seinen Zugreisen entstehen. Auf der Hinfahrt zeichnet er die Vorderseite, auf der Rückweg die Rückseite, erklärt Werres, der als freischaffender Künstler in Frankfurt tätig ist. Das Papier, auf dem er mit Geltintenstiften zeichnet, ist sogenanntes japanisches Washipapier, hauchdünn und trotzdem sehr strapazierfähig und faltbar. Durch die Faltung ergibt sich ein gewollter Effekt, denn die Linien drücken sich durch und es entstehen im Endeffekt mehrere Zeichnungen. Für Landschaftszeichnungen fährt ein Zug zu schnell, außerdem wären die Zugbewegungen dafür hinderlich. Werres lässt den Zug „mitzeichnen“, so entstehen eindrucksvolle visuelle Fragmente. Der Künstler präsentiert die wie an einer Oberleitung der Bahn hängenden Werke mitten im Raum das Kunstbalkons.

Eisenbahnräder, die über Schienen rollen

Um das Thema der Ausstellung akustisch zu unterstreichen, entlockte der Soundspezialist Joachim Gückel während der Vernissage einem alten analogen Synthesizer Töne und Geräusche, die erinnert haben an große Motoren und den Klang, wenn Eisenbahnräder über Schienen rollen, an die Vibration großer Maschinen und das Rauschen, wenn die Luft durch das halboffene Fenster eines Zugabteils eintritt. Visuelle Eindrücke „Vom Reisen“ findet man bis zum 29. Mai im Kunstbalkon, Frankfurter Straße, 62, 34121 Kassel.

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Am Mittwoch feierten Christiane Hamacher und Helmut Werres Vernissage ihrer gemeinsamen Ausstellung „Vom Reisen“. Im Kunstbalkon in Kassel zeigen die beiden Künstler ihre unterschiedlichen Herangehensweisen an ein verwandtes Thema, denn beide Werkgruppen entstanden auf Zugfahrten und Reisen. Die Ausstellung wurde von Jörn Budesheim als Kooperationsprojekt der Produzentengalerie Kunstbalkon Kassel und des Kunstvereins Eulengasse in Frankfurt eröffnet.

Vor etwa 25 Jahren reiste Christiane Hamacher durch Norddeutschland. Dort entdeckte sie windschiefe Bäume, die sich wie eine Handschrift zu Baumreihen fortsetzten. Von diesem Naturschauspiel tief beeindruckt, beschloss sie, es mit der Kamera festzuhalten. In den darauffolgenden Jahren ist schon fast eine Obsession daraus entstanden, wie sie sagt. Seitdem fotografiert Hamacher Baumreihen, die auf den ersten Blick zwar ähnlich aussehen, bei genauerem Hinsehen aber manchmal wie aneinandergereihte Perlen oder auch wie Notenkonstrukte aus einer verzweigten Melodie anmuten. Dadurch, dass sie analog fotografiert, entstehen – je nach Film – interessante Farbeffekte. Die Ergebnisse zeigt sie in kleinformatigen Serien.

Der Zug zeichnet mit

Helmut Werres zeigt seine „Reisezeichen“. Das sind abstrakt wirkende Zeichnungen auf dünnem, großformatigem Papier, die ausschließlich auf seinen Zugreisen entstehen. Auf der Hinfahrt zeichnet er die Vorderseite, auf der Rückweg die Rückseite, erklärt Werres, der als freischaffender Künstler in Frankfurt tätig ist. Das Papier, auf dem er mit Geltintenstiften zeichnet, ist sogenanntes japanisches Washipapier, hauchdünn und trotzdem sehr strapazierfähig und faltbar. Durch die Faltung ergibt sich ein gewollter Effekt, denn die Linien drücken sich durch und es entstehen im Endeffekt mehrere Zeichnungen. Für Landschaftszeichnungen fährt ein Zug zu schnell, außerdem wären die Zugbewegungen dafür hinderlich. Werres lässt den Zug „mitzeichnen“, so entstehen eindrucksvolle visuelle Fragmente. Der Künstler präsentiert die wie an einer Oberleitung der Bahn hängenden Werke mitten im Raum das Kunstbalkons.

Eisenbahnräder, die über Schienen rollen

Um das Thema der Ausstellung akustisch zu unterstreichen, entlockte der Soundspezialist Joachim Gückel während der Vernissage einem alten analogen Synthesizer Töne und Geräusche, die erinnert haben an große Motoren und den Klang, wenn Eisenbahnräder über Schienen rollen, an die Vibration großer Maschinen und das Rauschen, wenn die Luft durch das halboffene Fenster eines Zugabteils eintritt. Visuelle Eindrücke „Vom Reisen“ findet man bis zum 29. Mai im Kunstbalkon, Frankfurter Straße, 62, 34121 Kassel.

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